Daj‘ Šliva, ‚bem ti sunce – das vollwertige Frühstück vom Balkan



Auswirkungen neuer Ernährungsgewohnheiten noch unklar


Der geneigte Leser kennt die Situation: Es ist Samstag, die Sonne scheint – jetzt irgendwo schön in der Sonne sitzen und frühstücken…

Auch auf dem Balkan ist das geübte Praxis. Morgens nach der obligatorischen Katzenwäsche kriecht man in Richtung Kafana oder einem Bife. 

Das typische Balkan-Gedeck besteht dann – zumindestens in ländlichen Regionen – aus dreierlei: 

  1. Einem frischgebrühten türkischen Kaffee mit viel Zucker – das bringt Energie für den ganzen Tag. 
  2. Einem Šlivovic – idealer Weise den Selbstgebrannten des Wirts – weil der eh besser ist als der „industriell gefertigte“ Šlivovic – aber natürlich nicht so gut, wie das eigene Destillat. Der Pflaumenschnaps deckt den Vitamin-Bedarf für den Tag.
  3. Wichtige Zutat des ausgewogenen Frühstück ist nun Knoblauch. Entweder in purer Form als Zehe oder verarbeitet in Cevapcici. Ganz wichtig: Der Knoblauch sichert einem die Privatsphäre und bietet somit Schutz vor Vampiren.

Gerade in den Städten des Balkan verzichtet gerade die jüngere Generation auf den Knoblauch und den Šlivovic. Als Ersatz kommen dann Zutaten auf den Tisch, die auch außerhalb des Balkans verfrühstückt werden. 

In Belgrad trinkt die Haute volee auch eher Nescafé anstatt einem türkischen Kaffee. Wichtig: Die Auswirkungen dieser veränderten Ernährungsgewohnheiten auf die Gesundheit müssen erst untersucht werden.

Rechnen Sie für ein Balkan-Frühstück auf jeden Fall mindestens 90 Minuten ein. Denn der geneigte Leser wird viel Wert auf Kommunikation und Konversation mit den anderen Anwesenden im Lokal legen müssen.

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